Werte, was bedeuten sie überhaupt? Für mich sind sie Orientierung, sie zeigen mir, wie ich leben möchte und auch, wie ich mit anderen Menschen in der Beziehung sein möchte, egal, ob im privaten oder im beruflichen Kontext. Ich weiß ganz genau: wenn ich Ärger verspüre, dann ist meistens ein Wert verletzt und selbst wenn ich das zunächst gar nicht so bemerkt hatte, lohnt sich das Nachforschen nach der Ursache – und idealerweise das Beheben der Werteverletzung – immer. Dazu braucht es dann manchmal ein gutes Gespräch, manchmal aber auch Durchsetzungsvermögen – je nach Kontext und Gegenüber.
Die drei Werte, die für mich persönlich und beruflich am stärksten leuchten, sind Wertschätzung, Fairness und Humor. Jeder einzelne prägt meine Haltung, meine Art mit Menschen zu arbeiten und meinen Blick auf das Leben. Sie sind das Fundament, auf dem ich Vertrauen aufbaue, Veränderung begleite und gemeinsam mit anderen Entwicklung ermögliche.
In diesem Artikel möchte ich teilen, was diese drei Werte für mich bedeuten – persönlich, aber auch aus der Perspektive meiner Erfahrung und meines fachlichen Hintergrunds. Denn Werte sind nicht nur Worte, sie sind gelebte Haltung.
Mein Wert Nr. 1: Wertschätzung
Wertschätzung – die Basis für gelingende Beziehungen und innere Stärke
Wertschätzung ist für mich keine „nice to have“ und auch weit mehr als ein wohlklingendes Wort – sie ist mein inneres Grundprinzip, das meine Beziehungen, meine Arbeit und letztlich auch meine eigene Haltung zum Leben prägt. Wenn wir einem Menschen mit echter Wertschätzung begegnen, sehen wir nicht nur seine Leistungen oder Rollen, sondern den Menschen in seiner Ganzheit.
Doch Wertschätzung bedeutet für mich nicht, immer alles gutheißen zu müssen. Vielmehr geht es mir um eine innere Haltung: den anderen wahrzunehmen, seine Einzigartigkeit zu respektieren und seine Bemühungen anzuerkennen, auch wenn man nicht in allen Punkten übereinstimmt. Genau in diesem Respekt liegt aus meiner Sicht eine enorme Kraft, die Vertrauen aufbaut und eine offene, faire Kommunikation ermöglicht.
Ich habe in meiner Arbeit als Coach, Medizinerin und Trainerin immer wieder erlebt, wie sehr Menschen aufblühen, wenn sie wirklich gesehen und anerkannt werden. (Und auch ich freue mich übrigens immer sehr über Wertschätzung von anderen!) Dieses Strahlen in den Augen, wenn jemand spürt: „Ich bin gemeint. Ich bin wichtig.“ – genau das ist für mich der wahre Zauber von Wertschätzung.
Dabei geht es nicht um große Gesten. Oft sind es die kleinen Dinge, die den Unterschied machen: ein ehrliches Lächeln, ein ernst gemeintes Dankeschön, echtes Zuhören. In unserer täglichen Schnelligkeit scheint dafür manchmal keine Zeit mehr zu bleiben – und doch sind es genau diese Momente, die unser Miteinander so sehr tragen.
Ich glaube fest daran: Wertschätzung ist die Basis für echte Verbindung. Ob im Coaching, im Team oder im privaten Umfeld – wenn wir einander mit offenem Herzen und respektvollem Blick begegnen, entsteht ein Raum, in dem Entwicklung und Wachstum möglich werden. Und dazu möchte ich sowohl privat als auch beruflich gerne beitragen!

Mein Wert Nr. 2: Fairness
Fairness – mein innerer Kompass
Fairness bedeutet für mich, den Dingen und den Menschen gerecht zu werden, sie nicht zu übervorteilen und meine Versprechen auch zu halten. Sie ist für mich wie ein innerer Kompass, der mir Orientierung gibt – im Coaching, in der Zusammenarbeit mit Teams, aber auch in meinem privaten Leben.
Ich habe immer wieder erlebt, wie verletzend es sein kann, wenn Menschen – oder auch ich selbst – unfair behandelt werden: wenn Leistung nicht anerkannt wird, wenn Stimmen überhört, Ankündigungen nicht eingehalten oder Entscheidungen willkürlich getroffen werden. Solche Momente hinterlassen Spuren – im Selbstwert, im Vertrauen, in der Motivation und können erheblichen Stress verursachen. Bei mir entsteht dann auch sehr schnell ein großer Vertrauensverlust. Umgekehrt ist es unglaublich stärkend, wenn Menschen spüren: „Hier werde ich fair behandelt. Meine Sichtweise zählt. Ich bekomme die gleichen Chancen wie alle anderen.“
Fairness hat für mich sehr viel mit Respekt zu tun.
Es geht darum, zuzuhören, Argumente abzuwägen und Entscheidungen transparent zu machen. Das bedeutet nicht, dass immer alle zufrieden sein müssen – aber dass jeder Mensch ernst genommen wird. Genau diese Klarheit schafft Vertrauen und Sicherheit.
Ganz persönlich verbinde ich mit Fairness auch eine tiefe Haltung von Gerechtigkeit. Ich möchte Menschen nicht in Schubladen stecken oder vorschnell urteilen. Stattdessen ist es mir wichtig, mir ein wirkliches Bild zu machen – und dabei auch meine eigenen blinden Flecken zu reflektieren. Das gelingt nicht immer perfekt, aber das Streben nach Fairness hält mich wach und achtsam. Und natürlich erwarte ich mit diesem Wert auch, dass meine Umwelt mir entsprechend begegnet! Und dazu gehört auch, dass ich selbst ggf Nachteile in Kauf nehme, um andere Menschen zu schützen. Mein großer Respekt gilt hier manchem Sportler: zB, wenn Sportler in Wettkämpfen den eigenen Sieg riskieren, um einem verunfallten Mitkämpfer zu helfen und ihn zu schützen.
Fairness ist für mich kein starres Regelwerk, sondern eine Haltung: die Bereitschaft, mit offenen Karten zu spielen, Verantwortung zu übernehmen und auch dann gerecht zu handeln, wenn es unbequem wird. Genau darin liegt für mich ihre Kraft.
Und übrigens: Fairness im Sport kann uns ein großes Vorbild sein – wenn vorhanden: dem Gegner seinen Sieg zu gönnen oder dem Verlierer auf Augenhöhe die Hand zu reichen, ist ein Handeln aus innerer Größe!

Mein Wert Nr. 3: Humor
Humor – Leichtigkeit als Lebenselixier
Humor ist für mich gleichzeitig Wert und eine der kraftvollsten Ressourcen überhaupt. Er schenkt mir Leichtigkeit, wo das Leben schwer wird, und eröffnet Räume, in denen Nähe und Vertrauen entstehen können. Ein ehrliches Lachen verbindet schneller als viele Worte. Es löst Spannungen und zeigt uns, dass wir trotz aller Herausforderungen die Freude am Leben nicht verlieren müssen.
Ich erlebe Humor als eine Haltung, nicht nur als eine Pointe. Es geht für mich darum, die Dinge nicht immer zu ernst zu nehmen, auch mich selbst nicht. Gerade in meiner Arbeit ist das unglaublich wertvoll: Ein humorvoller Moment kann Türen öffnen, wo vorher nur Anspannung war. Klient:innen berichten oft, dass ihnen genau diese Leichtigkeit hilft, neue Perspektiven zu entwickeln und über den eigenen Schatten zu springen.
Wunderschön finde ich auch, dass Humor manchmal das Bearbeiten eines schmerzhaften Stresstriggers ersetzen kann: nicht selten erlebe ich es, wenn ich mit der wingwave®-Methode arbeite, dass ich mir das „Winken“ ersparen kann, wenn wir einen humorvollen Blickwinkel finden und gemeinsam lachen konnten. Das funktioniert natürlich nicht immer, aber immer häufiger.
Humor bedeutet für mich nicht, Probleme kleinzureden. Im Gegenteil: Er macht uns oft erst stark genug, um Herausforderungen wirklich anzunehmen. Ein gemeinsames Lächeln oder Lachen holt uns ins Hier und Jetzt. Es erinnert uns daran, dass wir mehr sind als unsere Sorgen.
Ganz persönlich ist Humor für mich auch ein Ausdruck von Lebensfreude. Er erdet mich, schenkt mir Energie und erinnert mich daran, dass es in jeder Situation etwas gibt, das leichter werden darf. Und manchmal reicht schon ein kleiner Funke Humor, um eine schwierige Situation in ein Stück Menschlichkeit zu verwandeln.
Ich glaube fest daran: Humor ist keine Nebensache – er ist ein Schlüssel zu Resilienz, Verbundenheit und echter Lebensqualität.

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